Am 9. November 1919, knapp 10 Jahre nach Gründung der „Harmonie“ folgte dann auch die Neugründung des Vereins nach dem Ersten Weltkrieg. „Von den alten Mitgliedern sind noch etwa 7 vorhanden und thätig im Verein“. 4 Mitglieder sind im Krieg gefallen, einige befinden sich noch in Kriegsgefangenschaft. So startet der Verein mit 16 Aktiven Musikern in die neue Zukunft, „welche die meisten frisch eingetreten sind“.
Es ist ein Neubeginn. Und so muss man sich zuerst einmal den ganz elementaren Aufgaben zuwenden.
- Es muss eine neue Vorstandschaft gewählt werden. Fritz Jäckle wird Vorstand und Max Stöckle wird wieder Dirigent.
- Der Musikverein benötigt ein Probelokal. „Es wurde beschlossen ein Gesuch an den Gemeinderath einzureichen, um Genehmigung eines Probelokals im Schulhause welches gleich geschrieben wurde“.
- Es müssen Mitgliederbeiträge festgelegt werden. Der Monatsbeitrag für Passive Mitglieder wird auf 0,30 Mark festgelegt. Sogar Harmonie-Musiker, die bei Tanzmusikauftritten Geld verdienen, müssen in die Vereinskasse einzahlen.
Aber man plant auch schon die zukünftigen Vereinsaktivitäten auf. Es wird noch im gleichen Jahr am 25. Dezember eine Weihnachtsfeier mit Theateraufführung durchgeführt. Das Versammlungsprotokoll vermerkt: „Cridik über Weihnachtsfeier: Betreffs der Weihnachtsfeier haben sich die Mitglieder allgemein befriedigend geäußert.“
Am 31. Dezember spielt der Verein an Silvester um 12 Uhr nachts vor der Krone.
Somit wurden in den ersten 2 Monaten nach Wiedergründung bereits zwei Veranstaltungen abgehalten, welche vor dem Krieg etabliert worden sind und den Verein über Jahrzehnte hinweg prägten.