Im Jahr 1932 scheinen sich die Turbulenzen im Verein langsam zu legen. Es gibt zwar noch „finanzielle Nöte“ und Ängste „daß seine Gefolgschaft immer mehr zusammenschrumpft“, aber die musikalischen Erwähnungen im Jahresbericht, der wieder deutlich länger wird, überwiegen. So werden 1932 Statuten erarbeitet und angenommen: „Die Büchlein wurden an die aktiven Mitglieder verteilt“.1932 wurden wieder 19 Auftritte gespielt, unter anderem beim Amtsantritt von Pfarrer Karle: „Wir spielten bei grimmiger Kälte bei der Amtseinsetzung des Herrn Pfarrers Karle vom Pfarrhaus bis zur Kirche. Die Instrumente froren ein, und schön soll die Musik nicht gewesen sein.“
1932 wird berichtet, dass sich sehr verdient gemacht haben „der I. Vorstand Herr Obergfell, und unser eifriger Dirigent Herr Müller, durch ihr energisches und zielbewußtes Auftreten“.
Das zahlt sich aus.
Musikalischer Höhepunkt im Jahre 1932 war die Teilnahme am 10jährigen Jubiläums des Kinzigtalgaus in Schiltach. Die „Harmonie“ beteiligte sich bei der Marschmusikbewertung. Wochenlang hat sich die Kapelle Sonntag morgens mit Marschmusikproben vorbereitet. Die Chronik erzählt: „Dann kam der 14. August. Wochenlang kam man um die Sonntagsmorgenruhe durch die vielen Marschübungen. Galt es doch beim Musikfest in Schiltach bei der Marschmusikbewertung ehrenvoll abzuschneiden. Und wirklich hat sich die viele Mühe gelohnt, wir erspielten in Stufe II. für Kapellen mit über 20 Musikern die Note sehr gut. Dieser Tag kostete manchen Tropfen Schweiß. Morgens um ½ 7 verließen wir mit klingendem Spiel die Heimat, und marschierten im Eiltempo dem Schramberger Bahnhof zu. In Schiltach angekommen, war gleich Probe für den Massenchor, anschließend dann Preismarschieren. Nach dem Mittagessen war Aufstellung zum Festzug. Groß war die Hitze und der Durst nicht klein als man endlich wieder auf dem Festplatz ankam. Mit Konzert und Ansprachen nahte die langersehnte Preisverteilung heran, die zu unserer Zufriedenheit ausfiel.“ Die Harmonie erhielt ein „Sehr Gut“ in der Marschmusik-Bewertung. Der Jahresbericht erwähnt rundum zufrieden: „Müde von des Tages Strapazen langten wir endlich abends 10 Uhr wieder in der Heimat an, wo wir Blumengeschmückt unter Siegesmarschklängen einmarschierten. Ein gemütliches Beisammensein im Vereinslokal war der Abschluß des schön verlaufenen Tages“.