1954 berichtet die Chronik von einem weiteren Geschäftsvorfall, der bei jedem Musikvereinen immer wieder hohe Kosten verursacht. Es muss eine neue Uniform gekauft werden: „Es wurde von der Versammlung beschlossen, eine neue Uniform in Form eines Kittels anzuschaffen, im Preis von etwa 75 M. der Verein bezahlt vorläufig an jedem Kittel 50 M. Ein jeder Musiker hat binnen 6 Wochen etwa 25 M. aus eigener Tasche zu bezahlen. Der restliche Betrag müste von jedem einzelnen binnen einem Jahr an die Vereinskasse zurückbezahlt werden. „

Gekauft wurde die Uniform beim Tennenbronner Schneidermeister Fichter: „Nach auswahl deß Stoffes welcher von den Herren Fichter empfohlen wurde, konnte aber die Bestellung von 31 Uniformkittel gemacht werden, u. zwar bei den Herren Friedrich Fichter u. Erwin u. Erich Fichter!“

 

Nicht ganz so einig scheint sich die „Harmonie“ gewesen zu sein, wie sie das nächstjährige 70 jährige Festjubiläum der Bruderkapelle „Frohsinn“ Tennenbronn unterstützen sollte: „..für das Festbanket für „Frohsin“ wurde viel nützliches u. aber auch unnützliches gesprochen.“ Das Ergebnis der Diskussion sollte den „Frohsinn Tennenbronn“ dennoch erfreut haben.  Man stiftete eine Trompete: „Der 1. Vorschlag von Vorstand Armbruster ist für 1 Trompete von Reisser von Ulm Betrag 165 M. Der Vorschlag ging 100% durch.“

Dass das Geschenk gut ankam,  bescheinigt der Schriftführer: „Ebenfalls hat das Pathengeschenk in Form von einer Trompete großes Aufsehen erregt, das

durch unseren Vorstand am Festbagkettabend dem Jubelverein überreicht wurde.

 

Dass die „Harmonie“ in dieser Zeit auch musikalisch in Hochform war, bezeugt folgernder Bericht des Schriftführers: „Nicht nur in P. Uniform, oder Pathengeschenk haben wier damals aufsehen erregt, nein sogar auf Musikalischem können, waren wier damals voll auf der Höhe, sowie an dem Musikfest in Aichhalden, Hornberg, u. Mönchweiler, überall haben wier sehr gut abgeschnitten, was wier unserem Dirigenten Eugen Müller zu danken haben, Im seine Arbeit war hart u. reichlich. Ferner ist zu erwähnen, das Doppelkonzert mit dem Musikverein Frosinn; dieß zeigt von großer Kameradschaft u. verbundenheit unserer beiden Musikvereine!“

  

1954 wird in Tennenbronn und Umgebung die neue Uniform bestaunt: „Ja das erste auftreten damals, das war doch überall eine große Überraschung, u. ein staunen man sa so verschiederortes so ein heimliches Getuschel, dießes Pluß das sich der Verein veraft hatt in dießer Hinsicht ist allein unserem 1. Vorstand Armbruster zu verdanken.“

Die „Harmonie“ spielt natürlich auch schon seit Beginn der Vereinsgründung bei Hochzeiten. In den Anfangsjahren der Gründung spielt meist nur die Tanzmusik oder eine kleine Abordnung des Vereins. Nach dem Krieg lässt es die finanzielle Situation der Musiker auch schon mal zu, dass der komplette Musikverein eingeladen wird.

1954 berichtet das Protokoll:  „Am 13. November war Hochzeit von unserem Aktiven Mittglied Deusch Hans im Gasthaus zur Linde. Die Kappelle holte unseren Hans am Unterschiltacher Weg ab, u. begleitete Ihn zu Hause seiner Braut, u. von dort in die Kirche, in der Kirche spielte die Kappelle den Coral „so nimm den meine Hande“ anschließend im Gasthaus Linde ein Ständchen wobei unserem Hans vom Vorstand Armbruster ein Geschenk überreicht wurde. Hans hat sich bei dießer Angelegenheit Großzügig gezeigt, u. bezahlte der ganzen Kappelle Essen u. Trinken, wofür Ihm von dieser Stelle nochmals gedankt wird.“

 

Pfarrer Ludwig beendet 1954 den Kirchendienst in der Evangelischen Kirchengemeinde. Pfarrer Rave beginnt seinen Dienst in Tennenbronn. Die „Harmonie“ begleitet diesen Wechsel in der Evangelischen Kirchengemeinde musikalisch.