Der junge Verein musste in 1910 zuerst einmal Instrumente besorgen. Diese wurden bei der Firma Reisser in Ulm bestellt. 20 Tage nach Vereinsgründung trafen die Instrumente dann im Verein ein und wurden an die Mitglieder verteilt. „Von dato an steigerten sich die Intresse der Mitglieder und somit auch der Zusammenhang des Vereins“. Da der Verein noch kein Geld besitzt, um die Instrumente aus der Vereinskasse zu bezahlen, wird eine Sammlung im Dorf durchgeführt, bei der „die hiesigen Bürger große Intresse zeigten und ergab ein Summe von etwa 400 Mark“. Der Jahresbericht verkündet nun stolz: „Aber schon bei Beginn des Frühjahrs konte man hören daß im unteren Dorf ein neuer Mußikverein erwacht ist.“
Dem jungen Verein droht jedoch schon früh Ungemach. Auf Grund des Bierstreikes (hier Details zum Bierstreik), welcher in den Badischen Landen derzeit schwelt, wird auch das Gasthaus "Linde" bestreikt. Damit können aber dort auch keine Proben mehr stattfinden! Die Lösung findet sich im Gasthaus zur Krone. Die „Krone“ wird als einzige Gaststätte in Tennenbronn nicht bestreikt und nimmt den Verein mit dessen Proben gerne auf. Da der Lindenwirt jedoch auch der Vorstand des Vereins war, trat dieser aus dem Vorstandsamt zurück. „An Stelle des Lindenwirts wurde M. Rosenfelder als Vorstand gewählt“.
Waren die ersten Hürden der Entstehung gemeistert, wurde „mit allem Fleiß und Eifer weiter gearbeitet so daß wir mitte Sommer schon öffentlich auftraten und am 18. August unser Eröffnungs Konzert abhalten konnten, welches einen sehr starken Erfolg aufwies und die Besucher für unsere Leistungen volle Anerkennung aussprachen“. Es wurden in1910 noch weitere Konzerte gegeben.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag wurde auch eine Weihnachtsfeier durchgeführt, welche auch mit einer Theateraufführung verbunden war.
Das erste jahr nach der Gründung endete mit einem Silvesterkonzert. „Am Silvesterabend gab der Verein ein frei Konzert welches einen sehr gemütlichen Verlauf nahm und nachts 12 Uhr wurde zum Jahreswechsel unter freiem Himmel 2 Coräl und 2 Marsch zur Aufführung gebracht.“
Mit der Weihnachtsfeier und dem Silvesterkonzert wurden gleich im ersten Jahr zwei Veranstaltungen geschaffen, die über Jahrzehnte hinweg, zu den Grundpfeilern des Vereinsgeschehens gehörten. Bei den Weihnachtsfeiern wurden auch Couplets und kleinere Theaterstücke aufgeführt. Eine Tradition, die bis heute überlebt hat.
Der Jahresbericht des ersten Vereinsjahres endet mit folgenden Worten: „Im Verlauf des Jahres haben sich dem Verein angeschlossen 21 aktive und 62 pasive Mitglieder abgemeldet haben sich 2 aktive und 9 pasive Mitglieder somit zählt der Verein heute 19 aktive und 52 pasive Mitglieder im ganzen 71 Mitglieder.“ |